Dann war die Meldung in den Nachrichten (Sat 1) heute früh inkorrekt. Dort wurde konkret mitgeteilt: "7% vom Nettoeinkommen".Das stimmt nicht ganz. Die Kirchensteuer in Deutschland beträgt je nach Bundesland zwischen acht und neun Prozent der Lohn- und Einkommensteuer. Die angedachte Ethiksteuer wäre dann zwei Prozentpunkte niedriger als die Kirchensteuer
ja,Die Pflege und sozialen Einrichtungen sind doch für die Kirchen jetzt schon ein lukratives Geschäft. Dieses Geschäft wird nicht von Kirchsteuern finanziert, sondern vom Staat. Die Kirchen verdienen daran genau so gut wie etwa private Pflegedienste, private Einrichtungen. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um private Krankenhäuser, Schulen, Kindergärten, Pflegeeinrichtungen usw. oder um kirchliche Einrichtungen handelt. Ein Minus-Geschäft ist es für beide Seiten nicht.
von einem Kollegen, der einige Jahre in einem katholischen Pflegeheim in HIG arbeitete, sind mir zumindest ein paar wenige "Tricksereien" bekannt (ich halte sie jedenfalls für welche) wie man die (eigentlich schon recht gut bestückte) Vergütungssituation noch "optimiert". Wofür bezahlen wir denn Steuern, Krankenkasse, Pflegeversicherung usw. Kindergartenbeiträge uvm., wenn das nun alles nochmal finanziert werden muß? Eine Steuer sollte ihren Namen nach Ihrer Verwendung tragen (und damit "Querfinanzierungen/-subvenstionen" vermieden werden), die Einhaltung ethischer Grundsätze sollte doch eigentlich schon mit den Sozialabgaben finanziert sein (die sollen ja auch noch steigen, ganz nebenbei gesagt).
Das die Kirche hier - das unterstelle ich einfach mal dreist - einen "Wirtschaftswissenschaftler" vorschickt, ist schon "famos". Warum sollte ein WiWi Intersse an der Mitgliederzahl der Kirchen haben? "damit ließe sich die Zahl der Kirchenaustritte möglicherweise bremsen..."Der Ansatz für die Einführung einer Ethiksteuer des Präsidenten des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), Ulrich Blum
Ja,ist deshalb falsch, weil der davon ausgeht dass diese kirchlichen Leistungen von der Kirche mit Kirchensteuern finanziert werden. Dem ist ja nicht so.
ebenso falsch ist, das die derart erbrachten Sozialleistungen nicht bereits durch die Sozialabgaben und Ek-Steuern und die Krankenkasse gedeckt sein müssten. Statt einem Seelsorger könnte ich im "Ersntfall" maximal mit einem Psychologen was anfangen (den die Krankenkasse bezahlt)... Ich brauche keinen (verbeamteten) Pfarrer am Ort und möchte den auch nicht bezahlen müssen. Als "Nicht-Kirchgänger" werde ich sonntags eh schon schief von der "Kirchgemeinde" wie dem Pfarrer angeschaut - was sollte ich im persönlichen Problemfall mit dem schon anfangen? Ich denke das geht nicht wenigen ebenso...
full ACKDer richtige Schritt wäre es deshalb, die Kirchensteuer in Deutschland (wie in anderen Ländern üblich) ganz abzuschaffen.
btw:
Gibt es eigentlich irgendwelche Initiativen, die z.B. gegen die (ja eigentlich nicht Grundgesetz-konformen oder EU-Verfassungskonformen) Kirchenstaatsverträge vor dem (EU) Verfassungsgericht vorgehen wollen? Gerade in der aktuellen politischen wie gesellschaftlichen Situation hielte ich es für angebracht, die Stellung von Religionen im Staat wie die Gleichberechtigungsgrundsätze mal gründlich auf einen Prüfstein zu stellen. Aber das wäre wohl ein eigenes Thema...
"Alle Tiere sind gleich,
doch manche sind gleicher als gleich..."
Goerge Orwell: "Farm der Tiere"